Selbstverständnis

Ursprünglich entstand diese Gruppe aus einer Idee, oder vielmehr der Suche nach Raum, um die eigenen Vorstellungen und Ideen im Bezug auf einen CSD verwirklichen zu können.

Uns ist bewusst, dass es besonders im Wendland bereits queere Gruppen gibt, allerdings haben wir uns in diesen Gruppen nicht gut aufgehoben gefühlt, weil uns Räume für FLINTA*s gefehlt haben und weil die Realität diverser als in vielen bestehenden Strukturen ist. Auf bestehenden CSD-Strukturen sehen wir vor allem Party, Konsum und eine Werbefläche für menschenfeindliche Kapitalisten, die sich für unsere Kohle einmal im Jahr unsere Kämpfe auf die Fahne schreiben.

Wir wollen keinen kommerziellen Kuschelkurs mit der heteronormativen Welt um uns herum fahren. Wir wollen laut sein, wütend sein, ohne Kompromisse queer sein. Denn für uns geht es auch genau darum, Stonewall war ein Aufstand. Die Rechte, die uns endlich zugestandenen wurden, haben uns nicht Politiker*innen zugänglich gemacht, sondern die Generationen queerer Menschen vor uns, die ihr Leben riskierten, indem sie kämpften. Dieser Kampf um Rechte und selbstbestimmtes Leben ist noch immer nicht gewonnen, sondern wird täglich ausgetragen

Wir sehen uns in dieser langen Tradition linker Queers und wollen unseren Forderungen auf linksradikale Art auf der Straße Ausdruck verleihen. So wie letztes Jahr am dritten Oktober, als wir in Salzwedel eine queere Demo organisierten, um deutlich zu machen, dass es aus unserem Verständnis heraus keinen Anlass gibt, Deutschland zu feiern.
Über diesen lautstarken Straßenzug hinaus haben wir Filmabende veranstaltet und zum Trans day of Remembrance eine detaillierte Wanderausstellung über die Geschichte von trans Identitäten und an ermordete trans Personen erinnert.

Wir haben uns als Gruppe bewusst dafür entschieden, die Öffentlichkeit zu suchen, um auch hier in der Provinz queeres Leben sichtbar zu machen. Wir wollen vor allem jüngeren Menschen zeigen: wir sind queer und damit glücklich und wir sind wütend auf dieses System und kämpfen!
Wir zeigen jungen Menschen: Ihr seid nicht allein!

Wir sind Menschen mit verschiedenen Hintergründen. Was uns verbindet ist ein antifaschistischer, feministischer und solidarischer Grundanspruch.
Gleichberechtigung gibt es nur dann, wenn queere Lebensentwürfe und Lebensrealitäten gesellschaftlich akzeptiert werden. Wir verstehen uns als intersektional. Wir müssen genauso mit unseren migrantischen und nicht-weißen Geschwistern gegen Rassismus aktiv werden. Wir müssen mit Transfeindlichkeit, auch aus der LGBTQIA* Community, brechen.

Wir kämpfen nicht für das Recht darauf andere Leute zu unterdrücken.

Wir wollen das Konzept der Unterdrückung abschaffen.

Ihr möchtet Kontakt zu uns aufnehmen? Schreibt an info@queereprovinz.de